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„Es geht um uns!“ Aktionstag für einen sicheren Schulweg

Pressemeldung der Montessori Stiftung Berlin vom 18. September 2018

Dass man gemeinsam viel bewegen kann, zeigt der Zusammenschluss von Bildungseinrichtungen, öffentlicher Verwaltung, Anwohnern und Polizei, die sich in Köpenick-Süd seit zwei Jahren für einen sicheren Schulweg einsetzen. Eine Aktion am nächsten Dienstag soll Eltern wachrütteln, die noch immer Taxi für ihre Kleinen spielen und ihnen damit mehr schaden als helfen.

Seit zwei Jahren arbeiten auf Initiative der Freien Montessori Schule Berlin in Berlin-Köpenick drei Schulen, zwei Kitas, ein Jugendklub, Bezirk, Schulausschuss, Polizei und Anwohner zusammen, um den Schulweg für über tausend Kinder in Wendenschloss sicherer zu machen. Diese Arbeit trägt nun Früchte, z.B. in Form der Einrichtung eines Schülerlotsenpunktes, Fußwegbegrünung und das Aufstellen von Fahrradbügeln, Lokalisierung von Gefahrenpunkten, Aktionstage oder regelmäßigen Kontrollen durch das Ordnungsamt und die Polizei.

„Es geht um uns!“

Mit einer Foto-Aktion am kommenden Dienstag sollen vor allem Eltern, die morgens ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, wachgerüttelt werden. Denn sie stellen eine erhebliche Gefahr für die kleinen Verkehrsteilnehmer dar. Unter dem Motto „Es geht um uns!“ versammeln sich deswegen die Kinder der Kita Pusteblume (Dregerhoffstraße) und die 1. bis 3. Klassen der Wendenschloss-Grundschule und der Freien Montessori Schule Berlin (FMSB) sowie die 3-6-Jährigen Kinder des Kinderhauses der FMSB am Dienstag, den 25.9. um 8:45 Uhr auf den Gehwegen in der Köpenzeile 125.

„Wir möchten zeigen, dass es notwendig ist, auf alle Kinder zu achten, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder Roller jeden Tag ihren Schulweg unter schwierigsten Bedingungen meistern müssen“, sagt Kirsten Erb, Initiatorin und Leiterin der Grundschule der Freien Montessori Schule Berlin. „Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Kita bzw. Schule. Auch vor unserer Einrichtung führt der Bring- und Abholverkehr zu gefährlichen Verkehrssituationen.“

Mehr Selbstvertrauen, Orientierungssinn und soziale Kompetenzen

Die Eltern wurden bereits vergangene Woche aufgerufen, sich an den Aktionswochen zu beteiligen und zu testen, ob es auch ohne Auto oder gar ohne Elternbegleitung geht.

„Bewegung ist für die Entwicklung der Kinder unverzichtbar“, wirbt Kirsten Erb in einem Brief an die Eltern. „Laufen, Klettern, Balancieren und Radfahren trainieren Ausdauer, Koordination und Gleichgewichtssinn. Wenn Kinder zu Fuß zur Schule gehen bzw. das Fahrrad oder den Roller nutzen, sind sie wacher, aufmerksamer und können sich besser konzentrieren.“

Nicht nur der körperlichen Entwicklung ist ein Schulweg zu Fuß zuträglich. „Kinder, die ihren Schulweg eigenständig zurücklegen, haben Selbstwirksamkeit und -vertrauen erfahren, da sie das Vertrauen ihrer Eltern in ihr eigenes Tun wahrnehmen“, erklärt die Pädagogin. Außerdem könnten sich besser orientieren und erlebten ihre Umwelt bewusster. Durch die Begegnungen mit anderen Menschen trainieren Kinder, die selbständig den Schulweg selbständig meistern, ebenfalls. „Es lernt Kontakte zu knüpfen und sich abzugrenzen und trainiert damit wichtige Fähigkeiten für Sozialverhalten und Teamfähigkeit.“

Laufbus statt Elterntaxi

Auch die älteren Schülerinnen und Schüler haben etwas davon, sie bilden ab kommender Woche sogenannte „Laufbusse“ für ihre jüngeren Mitschüler*innen und Kita-Kinder und übernehmen so Verantwortung. Zu einem verabredeten Zeitpunkt stehen jeden Tag Oberschüler*innen der Freien Montessori Schule Berlin an den Haltestellen von Tram (Dregerhoffstraße) und Bus (Krankenhaus Köpenick Süd-Seite). Sie nehmen die jüngeren Kinder in Empfang und begleiten sie zur Schule.

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